Bücher





Otto Lüdemann, Bernhard Neumärker, Ulrich Schachtschneider (Hg.): Grundeinkommen braucht Europa -Europa braucht Grundeinkommen. Berlin, Münster, Wien, Zürich, London 2023

Ohne eine Strategie des Ausgleichs zwischen reicheren und ärmeren Mitgliedsstaaten ist der soziale Zusammenhalt in der Europäischen Union gefährdet. Hier allein auf eine Angleichung der Wirtschaftskraft zu setzen, wird nicht funktionieren. Die EU braucht eine soziale Säule, um die Disparitäten bei der ökonomischen Leistungsfähigkeit ansatzweise auszugleichen. Die Einführung eines Grundeinkommens könnte diese Säule sein: als eine solidarische, möglichst unbürokratische Existenzsicherung für alle Europäerinnen und Europäer. Der 2013 von Philippe Van Parijs eingebrachte Vorschlag einer Euro-Dividende bildet den Startpunkt für diesen Debattenband





   oekom verlag

Frank Adler, Ulrich Schachtschneider: Postwachstumspolitiken. Wege zur wachstumsunabhängigen Gesellschaft. München 2017


Wie werden demokratische Übergänge zu einem Leben und Wirtschaften möglich, deren Qualität und Stabilität nicht vom permanenten ökonomischen Wachstum abhängen? Reicht dafür eine Bottom-Up-Strategie? Reichen all die Non-profit-Unternehmen, Tauschläden und Kulturen des Selbermachens als Keime einer im Entstehen begriffenen Postwachstumsökonomie und -gesellschaft? Wir meinen: Nein. Ohne grundlegende Reformen des gesamten institutionellen Rahmens für unser Produzieren und Arbeiten, Konsumieren und Miteinanderumgehen wird eine solche Transformation wohl nicht gelingen. Durch welche Politiken kann eine sozial-ökologische Transformation in Richtung Postwachstumsgesellschaft unterstützt werden? 30 Autorinnen und Autoren mit unterschiedlichen konzeptionellen Ansätzen und thematischen Schwerpunkten zeigen in 22 Beiträgen, mit welchen politischen Reformen sich das expansiv-konsumistische Wohlstandsmodell transformieren lässt. Sie stellen dar, wie der dafür nötige gegenhegemoniale Druck und Resonanzraum entstehen kann, mit welchen Widerständen dabei zu rechnen ist – und durch welche Strategien und Akteurskonstellationen diese überwunden werden könnten.

Inhalt

Einleitung
Leseprobe




Freiheit, Gleichheit, Gelassenheit
Mit dem Ökologischen Grundeinkommen aus der Wachstumsfalle. München 2014


»Wenn jemand mehr vom Kuchen haben möchte, dann machen wir ihn einfach größer« – nach dieser Strategie funktionierte bisher unser Sozialstaat. Soziale Sicherheit war damit immer abhängig vom Wachstum. Doch die Praxis »Unten geben, ohne oben zu nehmen« kommt angesichts der Übernutzung natürlicher Ressourcen an ihr Ende. Und es leidet nicht nur die äußere, sondern auch die innere Natur des Menschen unter dem Wachstumszwang: Stress und Hektik bis hin zum Burnout sind die Folge. Gibt es kein Entkommen aus diesem sozial-ökonomischen Hamsterrad?

Das Ökologische Grundeinkommen basiert auf der Idee, das gute Leben im Einklang von Mensch und Natur für alle zu ermöglichen. Über Ökosteuern finanziert, kommt es sowohl der Umwelt als auch der sozialen Sicherheit zugute – ohne dabei bestimmte Lebensstile vorzuschreiben. Doch wären nicht gerade die Ärmsten von hohen Umweltsteuern am meisten betroffen? Stellt das Ganze nicht eine Ökonomisierung der Natur dar? Und ist das nicht eine ferne Utopie? Im Buch wird das Ökologische Grundeinkommen als realistische Reformidee für eine Postwachstumsökonomie vorgestellt und gezeigt, wie ein schrittweiser Einstieg machbar ist.

Inhalt

Flyer

Leseprobe/ mehr Infos

Rezensionen:
Ronald Blaschke
Renate Straetling
M. Lehman-Pape
Ökologisches Grundeinkommen - elegant und zielsicher? Streitschrift von Geert Naber



 oekom verlag

Frank Adler, Ulrich Schachtschneider: Green New Deal, Suffizienz oder Ökosozialismus? Konzepte für gesellschaftliche Wege aus der Ökokrise. München 2010


Unsere ökologischen Lebensgrundlagen sind in Gefahr - aber woran liegt das und wie kann man das verändern? Breite Unterstützung genießen "grüne" Technologien, von ihnen wird die Trendwende zu einem nachhaltigen Umgang mit natürlichen Ressourcen erwartet. Kontrovers wird hingegen diskutiert, wie tief die Ursachen der ökologischen Krise in den sozio-ökonomischen Strukturen, Lebensweisen und Weltsichten unserer modernen kapitalistischen Gesellschaft wurzeln. Wie radikal können und müssen gesellschaftliche Alternativen gedacht werden, um Auswege aus der ökologischen Krise zu eröffnen? Dieses Buch vermittelt einen Überblick in einer schwer überschaubaren Debatte, indem es das Spektrum der wesentlichen Denkansätze herausarbeitet - von Subsistenz und "warmherziger Genügsamkeit" bis zu grünem Kapitalismus, von individuellem Kulturwechsel bis zu sozial-ökologischer Regulation.

Inhalt

Flyer

Rezensionen:
Ulrike Greb Uni HH
Bernd Hüttner ND
Helmut Rehbock Analyse & Kritik
Felix Eick Der Rabe Ralf
Elke Schmitter Decroissance Bern
Michael Thomas, Innovationsverbund Ostdeutschland
Joachim Mittelstaedt Ev. Jugendhilfe
Reinhard Pfriem Zeitschrift für Sozialökonomie
Judith Dellheim Blog Mehring 1




Verlag Peter Lang

Ulrich Schachtschneider: Nachhaltigkeit als geänderte Moderne? Spielräume nicht-technischer Strategien nachhaltiger Entwicklung. Frankfurt 2005

Nach etwa zehn jahren Politik für das breit geteilte Ziel einer "nachhaltigen Entwicklung" sind keine wesentlichen Fortschritte zu verzeichnen. Vor allem die als notwendig erachteten nicht-technischen Nachhaltigkeitsansätze - etwa Änderungen im Sozialverhalten, in der Politik, sowie in der Raum- und Zeitstruktur - scheinen an tieferliegenden Strukturen moderner Gesellschaften zu scheitern. In dieser Arbeit wird versucht, die spezifischen Erklärungen verschiedener Metatheorien der Entwicklung moderner Gesellschaften für die Ursachenforschung fruchtbar zu machen. Ergebnis ist eine theorieübergreifend begründbare Hierarchie der Realisationschancen. Demnach lassen sich etwa Partizipation und Kommunarität eher an die Entwicklungslogik moderner Gesellschaften anschließen als Egalität und Suffizienz. Die schlechtesten Chancen haben Konsensualität und Regionalisierung.



BIS-Verlag, kostenloser download

Ulrich Schachtschneider: Zukunftsfähige Gesellschaften. Gesellschaftsbilder von Nachhaltigkeitskonzepten im Vergleich. Oldenburg 1999

Im Diskurs um nachhaltige Entwicklung dominieren in der Regel naturwissenschaftlich-technische Fragestellungen oder gar schon Fragen nach der Umsetzung der als richtig erkannten naturwissenschaftlich-technischen Ziele. Mit einer häufig fast naiven Leichtigkeit wird dabei angenommen, daß Szenarien wie etwa die Regionalisierung von Wirtschaftsräumen, die Dematerialisierung des Konsums um den Faktor vier bis zehn oder ein Nord-Süd-Ausgleich ohne wesentliche Veränderung der Gesellschaftsstruktur möglich wären. Selbst wenn eine andere Lebens- und Produktionsweise explizit für notwendig befunden wird, werden die Konflikte mit der bisherigen Entwicklungslogik moderner Gesellschaften nicht oder zu schwach bewertet.

Das Buch wurde mit dem Gerhardt-Wachsmann-Preis 1999 der Universitätsgesellschaft Oldenburg für herausragende Abschlussarbeiten ausgezeichnet.